Wie bei einem Eisberg gibt es etwas Sichtbares über der Oberfläche: das Bewusstsein. Wir können es direkt sehen, es herzeigen, es „anfassen“ oder bearbeiten.
Und dann gibt es etwas unter der Oberfläche – das Unterbewusstsein. Hier kommt man nicht ohne Weiteres heran.
Damit man es sehen kann, muss man hinab tauchen.
Ohne Hypnose wird mit dem rationalen Verstand gearbeitet. Dem Bewußtsein. Mit dem, was sichtbar und spürbar ist. Das liegt den meisten erwachsenen Menschen nahe. Doch immer wieder kommt man in Situationen, in denen man nicht rational handelt: in denen man sich nicht erklären kann, warum man wieder genau das gemacht hat, was man eigentlich nicht wollte. Es war, als ob da ein Programm abläuft, das nicht mit dem Bewußtsein zu steuern ist.
Vielleicht kennen Sie die ein oder andere Situation aus eigenem Erleben:
Das, was da abläuft, ist wohl kaum rational.
Warum also machen Menschen Dinge, die sie mit dem Verstand nicht wollen und die ihnen nicht gut tun?
Wenn Sie in einer bestimmten Situation handeln wie Sie handeln, haben Sie dann klar rational gehandelt?
Oder sind es nicht eher ziemlich irrationale Anliegen, emotionale Reaktionen?
Rein rationales Handeln und Wollen mit dem Intellekt muss versagen: einem emotionalen Handeln und einem irrationalen Denken kann man nicht mit rationalen Mitteln begegnen. Wir haben wesentlich mehr Prägungen in unserem Unterbewußtsein durch nonverbale, durch emotionale Kommunikation erhalten.
Bis ca. zum 4. Lebensjahr befinden sich Kinder im sog. Alphazustand. Sie sind in diesem Alter viel empfänglicher für Zustände, Emotionen, Schwingungen (Worte sind nichts anderes als Schwingungen). Kinder fassen in diesem Alter das, was sie erleben und empfinden, nicht in Worte, sondern speichern es als Emotion und/oder als Glaubenssatz. Erst viel später kann ein Mensch das, was er erlebt und fühlt, werten und in Worte fassen.
So werden nun im Unterbewußtsein Glaubenssätze und Strategien gespeichert, die uns bisher das Über-Leben sicherten. Diese oft benutzten Wege und Strategien aus frühen Kindertagen und unserer späteren Vergangenheit haben sich jetzt aber über-lebt und können sich zu Blockaden und hinderlichen Glaubensätzen entwickeln.
In der Hypnose ist es möglich, diese Fehlschaltungen zu erkennen und dann auch vom vegetativen Nervensystem zu entkoppeln. Wenn wir uns deutlich machen, dass viele unserer Verhaltensmuster gar nicht über unseren Verstand willentlich gespeichert wurden, wird klar, dass wir sie eben auf dem Wege des Verstandes nicht so ohne weiteres finden können.
Sie zu finden, sie aufzulösen, sie zu ordnen und ggf. neu zu definieren ist Aufgabe der Hypnose in Therapie, Coaching und Beratung.
Für diese Aufgaben sind unterschiedliche Trancetiefen angebracht. Nicht immer ist dazu eine tiefe Trancereise notwendig. Die meiste Zeit wird in einer leichten Trance bzw. in einem konzentrierten Gespräch gearbeitet. Eine sehr bekannte Methode, um behindernde Emotionen und Glaubenssätze zu entdecken und zu entkoppeln, ist die "time-line-therapie" nach Tad James.